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WTF?!

Letzte Woche hat mich der Filialleiter einer Filiale angerufen, die (leider) sehr häufig anruft:



"Wir hatten einen Ladendieb und wollen jetzt das Videomaterial sichern. Wir haben uns deine Anleitung genommen, sind jetzt drin und melden uns, wenn wir Fragen haben." Klick



Ahja, danke für die Meldung?!


Wenn man es nicht selber macht ...

Ich hab mich ja schon dass eine oder andere Mal über die Arbeit von Drittanbietern und ähnlichem aufgeregt. Heute ist es mal wieder soweit.



Wir arbeiten seit sehr langer Zeit mit demselben Sicherheitstechniker zusammen. Funktioniert auch ganz gut, ich mach die Planung, bekomm ein Angebot, beauftrage es, liefere die Parametrierung, so wie ich es haben will und die bauen die Anlage.



Früher hatten wir zwei Techniker, die immer für uns losgeschickt wurden, leider sind diese beiden mittlerweile so stark gefragt, dass es in der Regel nicht mehr klappt. Nicht schlimm, der Pool an Technikern ist groß, leider die qualitativen Unterschiede auch.



In einer Filiale ist ein Schaltmodul verbaut worden, dieses hat eine Besonderheit, die in der Dokumentation aufgeführt ist. Aber wer benötigt schon Dokumentationen. Der Logikteil und die Relais des Schaltmoduls haben gesonderte Spannungseingänge. Entweder legt man die Relais auf ein externes 12V-Netzteil oder man zieht eine Brücke vom Spannungseingang des Logikteils zum Spannungseingang des Relaisteils. Sind zwei Adern und fünf Zentimeter Draht.



Unser Elektriker hat das Schaltmodul von uns erhalten, sollte es in der Verteilung einbauen und dann ein Fernmeldekabel zur Alarmzentrale legen. Doku nicht beachtet, Drahtbrücke vergessen.



Danach kam dann der Sicherheitstechniker, hat die Anlage mit meiner Hilfe gängig gemacht und zuletzt ist aufgefallen, dass das Schaltmodul nicht funktioniert. Hab ihm dann erklärt, was er machen muss. Dabei kam es zu einem Unfall und der Logikteil wurde mit Netzspannung verbunden. Schaltmodul und Alarmzentrale tot. Passiert dem besten Techniker einmal und nie wieder.



Zentrale wurde getauscht, sonst keine Schäden, und die Anlage wurde dann einen Tag später in Betrieb genommen, ohne Schaltmodul. Dieses wurde dann vergessen und das Licht in der Filiale lies sich nicht ausschalten. Etwas später ist ein anderer Techniker hin, hat es ausgetauscht. Drahtbrücke wieder vergessen, stattdessen "der Elektriker muss was falsch angeschlossen haben".



Jetzt fahr ich die Tage hin, eine Drahtbrücke einbauen.



Kurz drauf hab ich eine Mail bekommen, andere Filiale, für den Lagerzugang werden weitere Transponder benötigt. Normal ist bei uns da ein Pinpad. Bilder der Filiale durchgegangen, leider stimmt es, kein Pinpad, ein reiner Transponderleser. Leser vertauscht. :-/



Jetzt fährt der Sicherheitstechniker hin und tauscht den Leser aus, kostenfrei, am anderen Ende der Republik.



Kommentar des Sicherheitstechnikers: Wenn man nicht alles selber macht ...



Schade, dass man sich heute nicht mehr auf Handwerker und Dienstleister so verlassen kann, wie es früher mal war.



 



PS: Hab letztens im Büro Kabel gelegt, nicht meine Aufgabe, aber so weiß ich, dass es funktioniert und genau so ist, wie ich/wir es brauche(n).


Ein Einsehen und jetzt ufert es aus

Vor einigen Jahren hatte ich ja darüber berichtet, dass Videoüberwachungen bei uns aus Kostengründen unerwünscht sind/waren.



Dieses Meinung hat sich vor etwa zwei Jahren schlagartig verändert. Wir hatten in einigen Filialen so hohe Warenverluste, dass es ein erstes Einsehen gab. Man hatte hier zwar noch immer Mitarbeiter im Verdacht, so dass die ersten Installationen sehr sparsam ausgeführt wurden und sich auf die Kassen und die Außentüren beschränkt waren. Wir haben hier zum Teil "Abfall" verarbeitet, also Kameras die z.B. von Zentralstandorten oder Objektübernahmen übrig blieben.



Man konnte was sehen, aber die Bilder waren nur bedingt hilfreich. Die Warenverluste stiegen weiter, in Höhen, bei denen am Ende jeder der Meinung war, dass diese nicht durch Mitarbeiter entstanden sein können.



Ein Einlenken zum Thema der beschränkten Videoüberwachung kam, als wir eine Filialfläche von einem Wettbewerber übernommen haben, der sich zurückgezogen hat. Hier waren auf der Fläche 16 Kameras verbaut, die wir übernommen haben. Wir kannten die Kameras bereits aus einem anderen Objekt und haben uns entschieden, diese nicht zu übernehmen, sondern zu ersetzen.



Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir fast nur Kameras aus Axis´ M30-Reihe verbaut, also klein und günstig. Aber auch diese Kameras haben ihren Preis. Wir haben vorher schon mit Kameras von Hikvision rumgespielt und eine Notinstallation damit realisiert, waren mit den Kameras aber nicht zufrieden. Die Kameras aus der Notinstallation waren deutlich zu groß geraten, für den normalen Einzelhandelsbetrieb zu groß und eine Testkamera kam leider unbrauchbar bei uns an, so dass wir das Thema Hikvision zurückgestellt haben.



Für die neue Filialfläche haben wir uns dann, am Ende aus Kostengründen, dazu entschieden, doch mal Hikvision einzusetzen. Statt Full-HD wie bei Axis haben wir uns für 4MP-Kameras entschieden. Die Montagepunkte der bisherigen Kameras haben wir größtenteils übernommen. Hierbei handelte es sich um M10-Gewindestangen. Sehr simpel, sehr günstig und vollkommen ausreichend. Daran hing einfach ein Netzwerkkabel mit einem Keystone-Modul.



Als Kamera haben wir uns bei Hikvision für die DS-2CD2143G2-I entschieden, eine kompakte Kamera mit 4MP Auflösung, Fixed Focus, in der Filiale noch mit zwei unterschiedlichen Brennweiten, je nach Bedarf.



Zur Aufzeichnung nutzen wir die kleinste Synology Rackstation, zum Teil die RS217 in älteren Installationen, in neueren Installationen ist es dann die RS422+.



Seit einem Jahr läuft die Videoüberwachung in dieser Filiale jetzt, daraus sind schon einige sehr schöne Aufnahmen für die Polizei geworden. Von Anfang an waren wichtige Gremien, wie Datenschutz, Revision und Betriebsrat mit im Boot, die etwas ins Rollen gebracht haben, was wir nicht so erwartet haben: Kurz nach der Installation kam die Aufforderung seitens des Betriebsrats, dass wir jetzt bei Um- und Neubauten alle Filialen ähnlich ausstatten müssen. Die Beschränkungen seitens der Gremien ist gering (einige wenige Schwarzmasken, keine Sozialbereiche) und wir selbst fahren das Konzept des freien Zugangs, also jeder Mitarbeiter einer Filiale darf Zugriff auf die Videoüberwachung nehmen, damit dieser sieht, was die Videoüberwachung sieht.



Die Polizei freut´s auch. Deren Standardreaktion ist "so gutes Videomaterial haben wir selten".



Was ist in dem vergangenen Jahr dann daraus geworden? Jede Filiale will schnellstmöglich eine Videoüberwachung haben, pro Filiale verbauen wir im Schnitt 13 Kameras und mittlerweile habe ich Probleme, die Kameras in ausreichender Menge zu beschaffen. Ein Ende ist in den nächsten Jahren nicht in Sicht.



Übermorgen geht es weiter, Kameras montieren.


Es lebt wieder

Wie Ihr vermutlich gemerkt habt, war mein Blog lange Zeit weg.



Dies hatte mehrere Gründe, unter anderem mangelnde Zeit. Vor etwa drei Jahren sind mehrere Sachen zusammengekommen, die das Blog "zerstört" haben. Bei meinem Hoster gab es Änderungen, die ich nicht schnell genug übernommen habe, darunter ein Serverumzug und Updates. Zur Lösung des Problems hätte es nur ein einfaches Update von S9Y benötigt, welches aber schiefgegangen ist, da sich durch den Serverumzug ein Pfad geändert hat. Ende vom Lied waren dann massenhaft Fehler, die nach außen einfach nur mit einer weißen Seite dargestellt wurden.



Da mir die Zeit fehlte, mich darum zu kümmern, habe ich, aus Sicherheitsgründen, mein Webhostingpaket erstmal gesperrt.



Heute benötigte ich dann eine Information, die ich selbst hier im Blog hinterlegt hatte, aber selbst nicht mehr aufrufen konnte, was mich dann dazu bewegt hat, sämtliche Fehler zu beheben und damit das Blog zu reaktivieren.



In der Hoffnung, dass es hier in der nächsten Zeit etwas aktiver sein wird ...


Übersetzungsfehler in iOS bzw. iPadOS

Ich habe hier gerade mal meine Zeit genutzt, um ein Problem, was mich seit sehr langer Zeit mit Apple-Geräten verfolgt, zu beheben.



Es geht um die Anbindung der Geräte per WLAN mit WPA2-Enterprise und PEAP. Hierfür benötigt man zwingend auf der Serverseite ein Zertifikat und dieses Zertifikat sollte das Endgerät als vertrauenswürdige Zertifizierungsstelle akzeptieren.



Leider ist es so, dass bei der WLAN-Verbindung das Zertifikat des RADIUS-Servers, welchen man für WPA2-Enterprise benötigt, trotz korrekter Umgebung nicht als vertrauenswürdig akzeptiert wird. Wenn man sich dann die Details anschaut, findet man bei vielen der Unterpunkte die Zeile "Bedenklich". Daran habe ich mich aufgehängt und versucht, das Problem meiner Zertifikate zu beheben.



Wie sich dann nach einigen Stunden herausstellte, heißt es dann auf der Windows-Seite nicht "Bedenklich" sondern "kritisch", was im Umgang mit Zertifikaten nicht schlimm sondern eher normal ist. Damit wird klargestellt, dass bei der Nutzung eines Zertifikats das System einen Fehler erzeugen muss, wenn es mit der als kritisch markierten Erweiterung oder dem Inhalt der selben nichts anfangen kann.



Mein Problem hat sich am Ende als was ganz anderes herausgestellt und zwar als Standardverhalten von iOS bzw. iPadOS. Durch einen Eintrag in meiner Mobile Device Management-Lösung war das Problem sofort gegessen.